Ausgebremst
Was tut man, wenn internationale Reisen nur eingeschränkt möglich sind? Das Inland erkunden. Was tut man, wenn man die Reiseziele zu weit entfernt sind um in einem Tagesausflug erreichbar zu sein? (Des is die nächste depperte Frage, auch schon wieder ein paar Jahre her dieser Ausspruch)
So überschaubar Österreich auch ist, es gibt doch viele schöne Flecken, die in einem Tagesausflug einfach nicht sinnvoll erreichbar sind. Die Lösung dafür? Hotel buchen, rein ins Auto und nicht so viele rethorische Fragen stellen.
Bevor ich noch länger um den heißen Brei herumschreibe, hier die Eckdaten. Drei Nächte, vier Tage in Seefeld in Tirol um die Gegend zu erkunden und Familie zu besuchen.
Wer jetzt noch nicht nach den ersten zwei Absätzen ausgestiegen ist stellt sich vielleicht die Frage, was es mit dem Titel dieses Posts auf sich hat.
Alles für sich genommen geht es nur um Kleinigkeiten. Insgesamt ergibt sich aber ein Gefühl, dass ich hoffentlich die nächsten paar Tage noch los werde.
Kleinigkeit 1 begab sich auf der Autobahn im großen deutschen Eck auf einer der wenigen unbeschränkten Passagen. Die Vorzeichen wären günstig gewesen um dem fahrbaren Untersatz mal etwas Auslauf zu gewähren (gutes Wetter, wenig Verkehr). Doch kaum passiert man jenes magische Verkehrszeichen schert ein LKW auf die linke Spur, überholt drei Kollegen in seiner Gewichtsklasse und ordnet sich pünktlich zum Beginn der Temp 120 Begrenzung wieder auf die rechte Spur ein.
DISCLAIMER: An dieser Stelle sei festgehalten, dass der Verfasser weder Raserei noch rücksichtsloses oder gefährliches Verhalten gutheißt.
Kleinigkeit 2 begab sich kurz vor Ankunft in Seefeld auf Straße zwischen Autobahn und Hotel. Diese Strecke überwindet auf relativ kurzer Distanz 600 Meter Höhenunterschied und ist dabei in weiten Teilen als Bundesstraße mit den entsprechenden Geschwindigkeiten ausgebaut (so lange niemand meint eine Serpentine mit 80 km/h nehmen zu müssen).
Nun ist es verständlich, dass unterschiedliche Fahrzeuge mit unterschiedlichen Motorisierungen unterschiedlich gut mit diesen Rahmenbedingungen zurechtkommen. Die Lösung für eine allfällige Untermotorisierung ist eine Reihe an Ausweichbuchten, die entlang der Strecke angelegt sind und von einigen rücksichtsvollen Wohnwagen ziehenden Autofahrern entsprechend genutzt wurden. Der Toyota Prius unmittelbar vor mir (ohne Anhänger, dafür aber mit gelber Nummerntafel und dem Lenkrad auf der linken Seite, viel Spaß beim raten oder googeln) hielt dies nicht für erforderlich und absolvierte den Großteil der Strecke mit atemberaubenden 20-30 km/h.
Da durchwegs Überholverbot galt und man sich ja höflich verhalten will blieb also wenig Anderes übrig, als in respektvollem Abstand hinterherzufahren und den einheimischen Mercedes SUV auf meiner Rückbank zu ignorieren.
Kleinigkeit 3 hat mich nur im übertragenen Sinn ausgebremst. Irgendwo zwischen Linz und Seefeld änderte sicher die Wettervorhersage für den morgigen Mittwoch drastisch von "25 Grad, am Nachmittag Gewitter möglich" zu "15 Grad, Starkregen, den ganzen Tag ist mit Gewittern zu rechnen". So sich nicht zumindest die Gewitter aus der Sache raus halten und der Starkregen vielleicht nicht ganz so stark mitmischt muss wohl eine der drei geplanten Klamm-Wanderungen ausfallen. Updates dazu, ob Klamm oder Alternativprogramm folgen dann morgen.
Um nicht ausschließlich negativ zu schreiben zum Abschluss noch ein paar positive Aspekte. Das Zimmer ist großartig. Gut ausgestattet, groß und bunt.
Ein weiteres Plus der Lage ist die Nähe zur Einflugschneise des Innsbrucker Flughafens (und ja, diesen Satz meine ich ernst). Die Flugzeuge fliegen zwar in einiger Entfernung vorbei, was sich positiv auf die Geräuschkulisse auswirk, aber durch die Lage des Hotels, etwa 650 Meter über dem Boden des Inntals, findet man sich fast auf gleicher Höhe mit den ankommenden Fliegern, was wiederum zu einer interessanten Perspektive führt.
Ergänzung: Der Link zum dazu gehörenden Fotoalbum, das sich in den kommenden Tagen noch mit weiteren Fotos füllen wird.