Informationen die so jetzt noch keinen Platz hatten
In diesem Beitrag sind alle kleinen und interessanten Informationshappen gesammelt, die in den Tages-Beiträgen ob ihrer Struktur und Länge keinen Platz gefunden haben. Ich möchte diesen Beitrag auch die nächsten Tage updaten, daher wird er gelegentlich seinen Platz in der Reihenfolge ändern, da dieser Blog automatisch nach Änderungsdatum sortiert.
Das Leben im hohen Norden
- Ilulissat hat als eine der größeren Ortschaften in Grönland ein vollwertiges Krankenhaus. Kleinere Siedlungen haben nur einen ausgebildeten Sanitäter und ein Gerät für Blutanalysen, das seine Daten an einen Arzt in der nächsten Stadt übermitteln kann. Ernste Erkrankungen und Verletzungen in kleineren Siedlungen erfordern daher immer den Einsatz von Flugzeugen oder Hubschraubern.
- Aus diesem Grund wird Schwangeren in diesen Siedlungen auch empfohlen spätestens im achten Monat das nächste Krankenhaus aufzusuchen. Sie werden dort auf Kosten des Staates bis zur Geburt aufgenommen. Angehörige, auch die Väter, müssen sich selbst um eine Unterkunft kümmern, wenn sie bei der Geburt anwesend sein wollen.
- Trotz des Status als drittgrößste Stadt in Grönland geht die örtliche Schule nur bis zur 7. Schulstufe, also etwa 13. bis 14. Lebensjahr der Schüler. Auf Grönland gibt es eine weiterführende Schule bis zur Universitäts-Reife. Das heißt, dass alle die weiter in die Schule gehen wollen in ein Internat gehen müssen. Die einzige Alternative ist, dass Teile der Familie oder die gesamte Familie übersiedelt.
- Ilulissat wird einmal wöchtentlich mit einem kleinen Container-Schiff mit allem versorgt was benötigt wird, Lebensmittel, Elektrogeräte, Autos, Schneemobile, Ersatzteile und Baumaterial (letzteres inkludiert auch Bauholz, das importiert werden muss weil es auf Grönland keine Wälder gibt.
- Ich hätte jetzt fast geschrieben, dass es keine Bäume gibt. Das stimmt nicht ganz. Etwas außerhalb von Kangerlussuaq hat ein Design-Büro vor etwa 50 Jahren einen Versuch gestartet Fichten und Kiefern zu pflanzen. Bäume beider Arten leben heute noch, allerdings ähneln die Fichten 50 Jahre später immer noch kleinen Christbäumen mit etwa 1,5 Metern.
- Letztes Jahr war die Bucht um Ilulissat so zugefrohren, dass das Versorgungsschiff nicht für zwei Monate nicht anlegen konnte. Die Versorgung wurde aufrecht erhalten indem Air Greenland ungenutzten Frachtraum und leere Sitzreihen auf deren Flügen zur Verfügung stellte um Lebensmittel und andere notwendige und leicht verstaubare Güter zu liefern.
- Bis zum Jahr 2002 gab es auf Grönland kein Gefängnis. Nicht gewalttätige Verurteilte konnten und können ihre Strafe im überwachten Hausarest absitzen. "Elektronische Fusßfesseln gibt es keine. Wo sollten die leute denn hin?" - Zitat der Touristenführerin.
Das heitß aber nicht, dass es vor 2002 keine Gewalttaten gegeben hätte. Gewalttätige und gefährliche Verurteilte bekamen bis dahin zu ihrer Haftstrafe ein unfreiwilliges Flugticket nach Dänemark spendiert um dort ihre Strafe zu verbüßen. - Ilulissat heißt übersetzt Eisberg, weil es in der Gegend viele Eisberge gibt
- Die Disko Bucht ist im Sommer stärker mit Eis bedeckt und Eisbergen durchsetzt als im Winter. Durch die höheren Temperaturen brechen mehr und größere Eisberge ab.
- Disko Bay ist einer der großen Nahrungsgründe für Buckelwale. Am Meeresboden aufsitzende Eisberge zerreiben Sand und Gestein wodurch sich Mineralstoffe im Wasser lösen. Das bewirkt einen äußerst fruchtbaren Boden für Krill was seinerseits zu einer sehr stabilen Nahrungskette beiträgt.
- Grönland hat eine strikte Trennung zwischen Schlittenhunden und Hunden als Haustiere. Nördlich von Kangerlussuaq (letzteres eingeschlossen) ist es ausschließlich erlaubt Schlittenhunde zu halten. Südlich davon sind Schlittenhunde nicht erlaubt, da es zu lange Zeit im Jahr zu warm ist um Hundeschlitten zu fahren.