Ist es auch ein Viadukt, wenn kein Weg drüber führt?

Da hätte ich mich fast auf die alten Römer ausgeredet und dass sich in deren Zeit die Eisenbahn noch nicht ganz durchgesetzt hatte aber Wikipedia belehrt mich, dass der Begriff Viadukt erst im 19. Jahrhundert aufkam, indem man einfach die Worte via (lat. Weg) und ductus (lat. Führung/Leitung) zusammengewürfelt hat um vorwiegend Eisenbahnbrücken zu bezeichnen.

Man könnte auch argumentieren, dass Eisenbahnschienen auch nur einen Weg bilden, der hinsichtlich seiner Benutzbarkeit etwas eingeschränkt ist.

Keine Ahnung warum ich bei Benutzebarkeit von Schienen daran denken muss...

OK, zurück zur Wanderung an sich. Aufgrund einer Begebenheit auf die ich später noch eingehe fiel mein Ausflug entlang des Bahnwanderweges etwa drei Kilometer länger aus als erwartet. Und wegen des schlechten Wetters in der Früh (wieso ist das ganze Wasser in der Luft und nicht in den Flüssen, See, oder Wasserleitungen wo es hingehört fing er eine Stunde später an als geplant.

Kurz vor 10 Uhr ließ der Starkregen dann aber nach und ich konnte meine Wanderung vom Ortszentrum Semmering aus beginnen. Nun ist es schwierig viel darüber zu schreiben. Es ist eine Wanderung, entlang von Wanderwegen, Forstwegen und kurzen Straßenabschnitten. Am besten geben die entstandenen Fotos meine Eindrücke wieder.

Eines der großen Highlights auf diesem Weg ist der 20-Schilling-Blick, eine Abbildung auf der Rückseite der 20-Schilling-Banknote von 1968-1989 und dem Portrait von Carl von Ghega, dem Planer der Südbahn, der den Bau dieser Tunnels und Viadukte verantwortete auf der Vorderseite (https://de.wikipedia.org/wiki/Österreichischer_Schilling)

Auch wenn diese Banknote bis 2009 gültig war, bei ihrem Ausgabeende 1989 war ich bescheidene 35 Monate alt. Daher finde ich die Aussicht zwar äußerst ansprechend, verbinde damit aber keine Erinnerungen.

Der Weg führte dann auf der gegenüberliegenden Seite der Kalten Rinne zum Endpunkt meiner Wanderung, dem Bahnhof Breitenstein.

Dieser Abschnitt der Wanderung dauerte insgesamt 3:45h und führte mich über 11,3km und eine maximale Höhendifferenz von 350 Metern.

Der Rückweg mach Semmering dauerte mit der ÖBB 8 Minuten und kostete heiße 2,40€. Nach einem letzten Anstieg vom Bahnhof zum Ortszentrum war ich dann auch schon wieder zurück bei meinem Auto und schnell auch wieder im Hotel.

Der Rückweg vom Bahnhof zum Ortszentrum bildet zum Einen den Abschluss der Wanderung und zum Anderen den Übergang zum letzten Teil dieses Beitrags.

Worauf ich später noch eingehen wollte

Mal schauen ob daraus eine Beschwerde-Mail entsteht oder es hier beim Dampfablassen bleibt. Der Weg vom Ortszentrum zum Bahnhof und retour war nämlich nicht eingeplant und auch nicht freiwillig.

Zur Ausgangssituation: Alle Tourismus Seiten die die Bahnwegwanderung bewerben geben an, dass beim Bahnhof gratis öffentliche Parkplätze zur Verfügung stehen. Die Wegweiser zum Bahnhof weisen ebenfalls mit einem weißen P auf blauem Grund auf Parkplätze hin.

Kommt man zum Bahnhof stellt es sich allerdings so dar, dass, im Gegensatz zum restlichen Ort keine Parkplatz-Schilder verwendet wurden um auf öffentliche Parkplätze hinzuweisen (das macht Semmering sonst eigentlich vorbildlich, überall wo Leute bei Sehenswürdigkeiten oder Wanderwegen Parkplätze brauchen könnten sind diese mit einer Tafel (weißes P auf blauem Grund) gekennzeichnet).

Am Bahnhof gibt es eine Fläche auf der man Autos abstellen kann. Es gibt aber keinerlei Bodenmarkierungen, die angeben wo man auf der Fläche stehen soll (kann ich aus Kostengründen nachvollziehen, ist aber meist ineffizient weil die Leute dann mit mehr Abstand parken bzw. sich hinstellen wie sie wollen).

Das einzige Verkehrszeichen das sich auf das Parken bezieht (abgesehen von zwei Parkverbotsschildern in der Einfahrt zum Parkplatz) ist ein Park and Ride Schild mit Zusatztafel, die angibt, dass man sich hier nur hinstellen darf, wenn man vorhat mit der Bahn weiterzufahren. Sollte man aus einem anderen Grund dort stehen droht die Tafel mit Abschleppen.

Mangels Bodenmarkierungen und anderer Schilder stellt sich die Frage ob sich das auf die ganze Fläche bezieht oder nur auf die Seite, wo die wenigen anderen Autos am Parkplatz bereits standen.

Abgesehen von diesem letzten kleinen Ärgernis war es aber ein absolut lohnenswerter Ausflug.