Tag 1 - Anreise
Aufgrund der meteorologischen Gegebenheiten stellte sich der erste Teil der Anreise etwas komplizierter heraus als es mir im Normalfall lieb wäre. Allerdings, mit höherer Gewalt lässt es sich nicht wirklich verhandeln. Daher, ein Hoch auf die Situationselastik...
Da die Hälfte aller Linz-Wien Verbindungen heute ausfielen und sich das Angebot für die Strecke Wien-Flughafen Wien auch überschaubar darstellte hieß es gestern noch Zugtickets stornieren und Parkplatz buchen.
Letzteres ist theoretisch nicht notwendig aber bringt ein paar Prozent Ersparnis, wenn man früher dran ist als am Abend zuvor, ein paar mehr Prozent.
Damit hieß es heute, ab ins Auto, Gepäck einladen und zum Flughafen fahren.
Am Parkplatz angekommen zeigte sich wieder einmal, dass Leute nicht parken können und damit Parkplatzbewirtschaftung, die ausschließlich auf Kapazität abstellt einfach nicht funktioniert.
Die Überschrift auf der Seite des Wiener Flughafens lautet "Ein garantierter Parkplatz". Das heißt aber nur, dass das System weiß, wie viele Parkplätze es theoretisch gibt, wie viele davon gebucht sind. und wie viele Autos schon eingefahren sind.
Was dabei außer acht bleibt sind überlange Wohnmobile, die zwei Parkplätze hintereinander belegen und Leute die lieber auf den Linien parken als dazwischen.
Zusammenfassung dieses verbalen Ergusses: man fährt ein paar Runden bis man einen Platz findet. auch wenn man ihn vorab gebucht hat.
Aber genug geflamed. Immerhin soll das hier ein Urlaub werden. Also Auto erfolgreich abgestellt und damit ab... was war das? Hab das nur ich gehört? Zugegeben, blöde Frage, da ich alleine im Auto sitze.
Wie mir scheint habe ich diesmal einen Co-Piloten der von einem gewissen Schaf (https://www.instagram.com/faerry_the_feral_traveler/) angestachelt wurde sich mir anzuschließen.
Darf ich vorstellen, Poe. Sehr kreativ benannt nach dem was er ist, ein Rentier (auf Finnisch Poro). Ich tu mir noch etwa schwer ihn zuverlässig zu verstehen aber allem Anschein nach hat es ihn zu uns Verschlagen um kulinarischer Asyl zu erhalten (also um nicht gekocht zu werden. Zumindest versucht er mir das weiszumachen.
Er hat mir aber hoch und heilig versichert, dass ich mit ihm als Einwohner der Schengenzone keine Probleme bekomme und nach Check-In, Sicherheitskontrolle, Boarding und dem Flug selbst kann ich so weit nur zustimmen.
Das bringt uns nun also nach Amsterdam oder um bei der vollen Wahrheit zu bleiben, Amsterdam-Zuid, dem südlichen Stadtrand. Hier findet sich zum einen der Flughafen Schipol und zum anderen mein Hotel, sowie der Hauptgrund für meine Reise.
Auslöser für meine Reiseplanung war ein Konzert der Symphonic Metal Band Epica. Kombiniert mit der Tatsache, dass ich Amsterdam schon immer mal besuchen wollte und die anderen Konzerte der Tour sehr verstreut und zu ungünstigen Daten stattfinden würden hab ich mich kurzfristig zu einem Kurzurlaub in Amsterdam entschieden. Wie es der Zufall so wollte gab eine zweite Band ein Konzert in Amsterdam bekannt, just zwei Tage nach Epica.
Dabei handelt es sich um die Gruppe Heilung und zu beschreiben welche Art Musik die machen ist etwas herausfordernder. Also ab zu Wikipedia. Das Genre nennt sich Pagan-Folk bzw. Nordic-Ritual-Folk.
Die beste Beschreibung die ich selbst zusammendichten kann wäre Musik, die Inspiration aus der Zeit der Alt-Nordischen Königreiche und der Wikinger-Zeit zieht ohne Anspruch zu erheben historisch akkurat zu sein.
Vielleicht anhand eines Beispiels. Die Gruppe versucht so weit wie möglich händisch erzeugte Instrumente mit den damals verfügbaren Materialien zu produzieren und zu verwenden. Gleichzeitig ist aber allen beteiligten klar, dass man eine Konzerthalle mit 10.000 Besuchern nicht ohne Mikrofone und Verstärkung bespielen kann.
So weit also zur Ausgangssituation. Was ich mir genau in Amsterdam anschauen und wie mir die Konzerte gefallen haben folgt in den nächsten Tagen.