Tag 1 - Kopenhagen
Copenhagen? København (in etwa Köbenhauen, eh klar, oder)? Lautverschiebungen sind was komisches...
Der Weg von Wien nach Kopenhagen begann <zu viele zu böse Schimpfwörter> zu früh. Dass das ausführende Reisebüro ein paar fragwürdige Entscheidungen bei der Buchung des ersten Flugs getroffen hat hilft an der stelle auch nur bedingt.
Aber um meine temporären Gastgeber in der dänischen Hauptstadt zu ehre, nicht Sudern!!! Macht das Kopenhagen ein Stück weit zum Anti-Wien?
Um mit etwas positivem fortzufahren, kaum sitze ich im Flieger kommt eine Flugbegleiterin mit breitem Grinsen vorbei und konfrontiert mich mit folgendem Satz: "Wir würden Sie gerne in die Notausgangsreihe umsetzen, dort sitzt noch niemand. Würde Sie das stören?"
Warum in aller Welt sollte ich mich in eine leere Reihe mit mehr Beinfreiheit umsetzen lassen?!?!
Insofern war meine Antwort ein verschmitztes "nein, überhaupt nicht".
Abgesehen von einem Schoko-Taler und einem Becher Wasser verlief der Flug so weit ereignislos.
Der Anflug auf Kopenhagen offenbarte dann, dass über dem Meer eine ordentliche Wolkendecke lag, unterbrochen nur von zwei schwarzen Strichen die mir auffielen.
Etwas weiter im Anflug und aus einem anderen Blickwinkel wurden aus den zwei Strichen auf einmal vier. Sehr schnell gefolgt von der Landung am internationalen Flughafen Kopenhagen.
An dieser Stelle möchte ich den Blick auf das Titel-Foto richten, die Öresund-Brücke. Die Pfeiler in der Mitte haben eine Höhe von 204 Metern und sind meine vier Striche beim Anflug. Entsprechend handelte es sich beim Anflug nicht um eine Wolkendecke mit einer oberen Höhe von 1000-2000 Metern sondern um eine Nebelbank mit einer Höhe von etwa 150 Metern.
Am Boden angekommen herrschte zunächst etwas Verwirrung. Anders als angekündigt fand sich bei Ankunft kein Reiseleiter mit Schild um uns abzuholen. Dafür haben sich große teiler der einander unbekannten Reisegruppe spontan gefunden. Der Reiseleiter für Kopenhagen traf dann etwas verspätet ein weil ihm nur mitgeteilt wurde, dass ein Flug aus Wien kommt. Allerdings nicht ob es sich dabei um unseren Fug oder den etwas später landenden Ryanair Flug handeln würde.
Entsprechend steht jetzt auch die Größe der Reisegruppe fest. Aufgrund der oben angeführten fragwürdigen Entscheidungen des Reisebüros wusste ich zumindest von 8 Personen, mich eingeschlossen. Alles in allem sind wir aber zu elft unterwegs.
Nachdem nun unser Reisefüher anwesend war und alle elf Schäfchen versammelt waren ging es per Kleinbus auf eine knapp zweistündige Erkundungstour duch Kopenhagen.
Das Manko des verspäteten Eintreffens machte unser Reiseführer mit Scharm, Wissen und Humor mehrfach wett.
Bevor wir uns weit vom Flughafen entfernen und uns der Innenstadt von Kopenhagen annähern konnten gab es schon mal drei Zwischenstopps.
Zum Einen am (künstlich aufgeschütteten) Stadtstrand. Als nächstes bei Dänemarks längster Schipiste und als drittes bei Dänemarks meistfotografiertem Wahrzeichen.
Die Kleine Mehrjungfrau, nach der Geschichte von Hans Christian Andersen. Anscheinend erwarten sich Touristen an dieser Stelle ein enormen Monument und sind dann von der etwa einen Meter hohen Bronzestatue enttäuscht.
Side-Note allerdings noch. Der Verweis auf Carlsberg war nicht ganz Zufällig. Die Statue wurde der Stadt vom Gründer der Carlsberg Barauerei geschenkt. Der Geschichte nach sollte sie einer Balletttänzerin nach modelliert worden sein. Aufgrund dirverser Verwirrungen gab es aber mehr als eine weibliche Vorlage für die Statue und potentiell ein paar Ohrfeigen für den Bildhauer.
Ok, länger kann ich die Erklärung für die Schipiste nicht hinauszögern ohne unrund zu werden.
Dänemark ist ein uglaublich flaches Land. Der höchste natürliche Punkt liegt bei 172 Metern über dem Meeresspiegel. Zum Vergleich, der höchste Punkt der Niederlande ist mit 322 Metern fast doppelt so hoch.
Durch den Bedarf, eine neuen Müllverbrennungsanlage zu bauen, nach Unterbringung aller technischen Anlagen ein relativ hohes Gebäude, hatte eine beteiligte Architekturfirma die großartige Idee durch kreative Formgebung eine knapp 124 Meter hohe Schipiste auf Kunstgras zu entwerfen.
Der Rest der Bus-Tour lässt sich zusammenfassen als coole Ansammlung von Gebäuden des 18, 19, und 20. Jahrhunderts mit einem eigenen Vibe, unerwartet gemischt mit etwas Amsterdam.
Nach dem Checkin im Hotel und etwas Bummeln durch die Innenstadt ging es dann noch auf eine Kanal/Hafen-Rundfahrt
Ausklang fand dieser ereignissreiche Tag in einem Brewery Pub in der Innenstadt und obwohl ich für mein persönliches Wohl und die Pünktlichkeit der Reisegruppe das einzig richtige getan und früh ins Hotel gegangen bin sei an dieser Stelle trotzdem ein Warnung angebracht. Aquavit ist Böse...