Tag 10 - Hoch hinaus

Ohne viel Zeit zu verlieren, heute ging es in die Berge, konkret auf den Whistlers Mountain. Kaum den ersten Satz fertig die erste Klarstellung. Whistlers Mountain ist ein Berg in Jasper, Alberta. Whistler Mountain ist die inoffizielle Bezeichnung für das Schigebiet Whistler Blackcomb, British Columbia. Beide verdanken ihren Namen der volkstümlichen Bezeichnung für die fast allgegenwärtigen Murmeltiere, Whistler. Dies bezieht sich auf die Pfeifflaute die Murmeltiere von sich geben.

https://www.youtube.com/watch?v=MqyCjtFZoHw

Ups, falsches Video ;)

https://www.youtube.com/watch?v=gAiRgss8GHw

Mit der Skytram ging es also hinauf auf etwa 2.200 Meter. Die Hoffnung auf gutes Wetter wurde leider nicht erfüllt aber zumindest war eine brauchbare Fernsicht gegeben und im Tal lag eine aufgelockerte Wolkendecke.

Von der Bergstation führt ein Wanderweg zum Gipfel, der mit 1,2 km ja überschaubar klingt. Das zeigt aber nur nachdrücklich, dass Entfernungen im Gebirge nur die halbe Wahrheit sind. Besagter Weg überwindet nämlich knapp 400 Höhenmeter in schwierigem Gelände.

So weit lässt sich aber alles im Vorhinein recherchieren und man kann sich darauf vorbereiten. Der Gipfelsieg blieb mir leider trotzdem verwehrt, da die letzten 200 Meter bergauf über ein Schneefeld führten. Ohne Schneeschuhe an meinen Füßen war das Schneefeld leider nicht gewillt mich zu tragen und jeden 3. bis 4. Schritt Knietief einzusinken macht man auch nur ein paar Meter freiwillig.

Schnee bei der Bergstation, Touristin for scale.

Auf dem Rückweg drang ein unerwartetes Geräusch in Form eines Zug-Horns an mein Ohr. Relativ sicher, dass Kanada keine hochalpinen Zugstrecken hat fiel mein Blick ins Tal und tatsächlich fuhr etwa einen Kilometer tiefer im Tal und etwa 10 Kilometer entfernt ein Güterzug Richtung Jasper. An europäische Züge gewöhnt ließ mich der Anblick erstmal stutzen.

Diese Bunte Linie die sich da durch das Bild schlängelt ist ein durchgehender Zug, eine Lok an der Spitze, eine Lok am Ende. So ich mich nicht übermäßig verzählt habe befinden sich dazwischen 180 Waggons von denen jeder zwei gestapelte Schiffscontainer (40 Fuß, ca. 12 Meter) trägt. Damit hat dieser Zug überschlagsmäßig eine Länge von etwas mehr als 2,5 Kilometern.

Nach dem fertig staunen ging es dann ins Tal und nach einem kurzen Zwischenstopp zu einem späten Frühstück auch gleich weiter zur nächsten Attraktion diesmal in Jasper selbst.

Pyramid Lake ist ein schöner Bergsee am Rande des Stadtgebietes. In seiner Mitte liegt eine kleine Insel, Pyramit Island die bequem über eine Holzbrücke erreichbar ist. Die Anmerkung des Gondelführers der Skytram, dass es dort so schön ist, dass viele Paare dort heiraten kann ich bestätigen, da gerade für eine Hochzeit aufgebaut wurde und das Brautpaar fleißig fotografiert wurde, wie ich gerade ankam.

Der Namensgeber für diese ganze Gegend, Pyramid Mountain (irgendwo hier versteckt sich ein blöder Witz zu Pyramidenspilen), war zu dieser Zeit leider etwas schüchtern.

Zumindest dachte ich es wäre Pyramid Mountain. Ich war aber einen Gipfel zu weit rechts.

Die ganze Wanderei geht doch ganz schön auf die Muskeln, was liegt also näher sich in einem Thermalbad, den Miette Hot Springs, einweichen zu lassen (ich habe nur eine Vermutung wie Miette ausgesprochen wird, gehört hab ich es noch nirgends). Vom Bad und dem Einweichen gibt es zwecks Privacy keine Fotos aber unterwegs haben sich ein paar schöne Zwischestopps ergeben.

Jasper Palisades, Könnte als Schutzwall ganz gut funktionieren

Unter anderem ergab sich zu dieser Zeit ein Foto vom echten Pyramid Mountain, wenn auch aus größerer Distanz.

Mein Fokus früher am Tag war der kleinere Gipfel am rechten Bildrand...

Somit war das auch heute wieder ein äußerst ereignisreicher Tag. Morgen geht es weiter nach Banff, wenn man dem Marketing glauben darf eine der schönsten Autofahrten der Welt.