Tag 12

Einfach über die Straße, wie schwer kann das schon sein?

Tag 12

Einfach über die Straße, wie schwer kann das schon sein?

So oder so ähnlich stellte sich das Unverständnis meines vierbeinigen Reisebegleiters dar als wir am Terminal von Bluebridge Ferries in Wellington ankamen.

Um vielleicht die Verwirrung auszuräumen bei besagter Straße handelt es sich um die Cookstraße. Ein Blick auf den englischen Namen hilft weiter. Da handelt es sich nämlich nicht um die Cook Street sondern um die Cook Strait, also eine Meeresenge benannt nach James Cook.

Besagte Meeresenge trennt die beiden Inseln Neuseelands von einander und muss dementsprechend überwunden werden um von einer zur anderen Insel zu wechseln. Ein 22 km langer Zebrastreifen über offenes Meer ist da eher unpraktisch.

Für alle, die mit einem Auto unterwegs sind oder die nicht fliegen wollen bietet sich daher eine der beiden Fährverbindungen an, Bluebridge Ferries und Interislander.

Die Überfahrt dauert gut drei Stunden und man sieht unterwegs großartige Landschaften.

Zum Ablauf in Wellington:

  • Einchecken
  • das Auto in die Schlange stellen
  • warten
  • das Auto an Bord fahren und parken
Ich kann mir nicht helfen. Der Schnappschuss sieht aus als wollte die Fähre schüchtern nachfragen ob sie eh anlegen darf.

Ob meiner Überpünktlichkeit stand ich zwar auf Platz zwei in der Auto-Schlange. Autos fahren wegen ihrer Wendigkeit im Vergleich zu LKW, Wohnmobilen und Wohnwägen aber als letztes an Board.

Etwa 20 Minuten vor dem Auslaufen war es aber vollbracht. Das Auto abgestellt und versperrt und ich auf dem Weg vier Decks höher zum Aussichtsdeck.

Pünktlich um 13:30 ertönte das Schiffshorn und wir setzten uns in Bewegung. Keine 10 Sekunden später sprang der erste Autoalarm an.

Ob sich mein Alarm irgendwann mal gemeldet hat kann ich nicht sagen, weil mein Auto von keinem der Passagierdecks aus zu sehen war. Ich hab mich zwar an den "Trick" gehalten das Auto mit dem physischen Schlüssel zu versperren anstatt mit der Fernbedienung, ob das bei Toyota überhaupt etwas bringt kann ich beim besten Willen nicht sagen.

Die Überfahrt war angenehm und ruhig. Das Wetter war großartig, nur der Wind war auf dem offenen Meer doch recht stark, was sich trotz niedriger Wellen in einer deutlich spürbaren Rollbewegung bemerkbar machte.

Beide Videos sind Zeitraffer mit einem Verhältnis von 1:12, also 2 Aufnahmen pro Sekunde bei 24 Bildern pro Sekunde im Video.

Nach überqueren des offenen Meeresabschnitts ging es hinein in den Queen Charlotte Sound/Tōtaranui. Benannt nach der Gemahlin von König George III handelt es sich dabei um einen stark verästelten Meeresarm. Im letzten Seitenarm befindet sich der Hafen von Picton, das Ziel der Überfahrt.

Die Fähre legte etwa 15 Minuten vor der geplanten Zeit an und knapp 30 Minuten später befand ich mich samt Auto wieder auf festem Boden und auf dem Weg zum heutigen Etappenziel in Kaikoura (Kai = Essen, Koura = Hummer, also in etwa Hummer-Gericht)