Tag 13
Was soll ich recht sagen.... Viel Spaß mit den Bildern. Videos folgen bei Gelegenheit.
Da es neuseeländische Delfine sind kommunizieren sie natürlich auf englisch.
OK, vielleicht etwas mehr Kontext. Gestern bin ich in Kaikoura angekommen und nach dem Abendessen und Blog schreiben gleich ins Bett gegangen weil heute ein früher Start auf dem Programm stand.
Also 08:00 Check-Out und dann gleich weiter zu Encounter Kaikoura. Dort gibt es zwei Ausflüge zu Begegnungen, entweder mit Albatrossen oder mit Delfinen (konkret Dusky Dolphins auf englisch oder Schwarzdelfine auf deutsch).
Zu den Eckdaten. Diese Delfin-Art wird zwischen 160 und 180 cm lang und ausgewachsene Exemplare wiegen zwischen 70 und 90 kg.
Die Südbucht von Kaikoura bietet einzigartige Voraussetzungen für die Delfin-Beobachtung. Ein 1500 Meter tiefer Seegraben nur ein paar km vor der Küste, wo es sonst nur 100-200 Meter tief sein sollte, kombiniert mit mehreren nährstoffreichen Strömungen haben gemeinsam bewirkt, dass die lokale Delfin-Population bevorzugt abends und nachts auf Nahrungssuche geht und unter Tags in der Bucht entspannt.
Für gewöhnlich ist diese Delfin-Art unter Tags mit der Nahrungssuche beschäftigt, was das Auffinden und beobachten deutlich erschweren würde.
Der Delfin-Ausflug kommt jetzt auch noch mal in zwei Arten daher. Trocken oder nass.
Beide Varianten beinhalten und beginnen mit einer insgesamt dreistündigen Bootstour durch die Bucht. Während die Teilnehmer der trockene Variante gemütlich an Board sitzen und dem Treiben rund um das Boot herum zusehen sind die Teilnehmer der nassen Variante ausgestattet mit Neoprene-Anzügen, Schnorchel, Taucherbrille, Flossen und ggf. GoPro Kamera und bereit auf Kommando der Besatzung schwimmen bzw. schnorcheln zu gehen.
Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass die Delfin-Population nicht geködert, angefüttert oder sonst irgendwie angelockt werden. Es sind Wildtiere, die sich dort natürlich aufhalten. Entsprechend entscheiden auch die Delfine wie sehr sie an Besuchern interessiert sind und interagieren.
Die Einschulung vor der Tour hat es gut auf den Punkt gebracht. "Betrachten Sie es als Privileg die Delfine in ihrer natürlichen Umgebung besuchen zu dürfen, nicht als Recht, dass die mit ihnen Spielen werden."
Nach dem Schwimmen gab es dann noch etwa 20 Minuten Gelegenheit vom Boot aus zu fotografieren. Danach ging es zurück an Land um den Delfinen ihre Ruhe zu lassen. Es gibt einen Touranbieter der pro Tag maximal zwei Touren veranstaltet. Den Rest des Tages werden die Delfine nicht gestört.
Für mich hieß es nach dem Umziehen Abschied nehmen von Kaikoura. Die erste längere Fahrstrecke stand auf dem Programm. Insgesamt 360 km und fünf Stunden Fahrzeit.
Neuseeland hat nur ein sehr Überschaubares Autobahnnetz rund um die größeren Städte. Alles andere was Überland läuft und sich Highway nennt ist in etwa mit Bundesstraßen gleichzusetzen.
Für diese Strecke kommt noch hinzu, dass es meine erste Alpenüberquerung ist. Das heißt auf der Südhalbkugel. Die Gebirgskette die von Nord nach Süd über die Südinsel verläuft nennt sind Southern Alps oder Neuseeländische Alpen.
Und so ging es in einer Fahrt über den 907 Meter hoch gelegenen Lewis Pass, von Meeres Niveau (Kaikoura, am Pazifik) zu Meeres Niveau (Hokitika, an der Tasmansee, das Meer zwischen Australien, Tasmanien und Neuseeland).
Es ist schwierig zu beschreiben. Die bewaldeten Hänge in der Entfernung haben oberflächlich eine große Ähnlichkeit zum österreichischen Alpenvorland (die höheren Gipfel kommen erst weiter südlich). Schaut man aber entlang der Straße in die Vegetation so findet man dichte farnbewachsene Wälder die eher an subtropische Urwälder erinnern.
Alles in allem ein großartiger Spaß zu fahren. Es ist relativ schwacher Verkehr und die Straßen sind kurvig aber gut ausgebaut (hilfreich ist, dass engere Kurven mit einer empfohlenen Maximalgeschwindigkeit beschildert sind).
Ziel der heutigen Reise ist Hokitika, eine netter, ruhiger Ort an der Westküste.
P.S. Nach dem Abendessen, beim Durchschauen der Fotos der heutigen Tages ist mir ein Foto untergekommen, dass wohl in meiner Abwesenheit gemacht wurde.
Anscheinend gibt es ein hoch geheimes Neuseeland-Finnland-Österreich (Poe dürfte sich wohl schon als Finno-Österreicher identifizieren) mit mehreren Teilnehmern.
Warum ich ein Foto eines hochgeheimen Treffens auf meiner Kamera habe auf dem die Tagesordnung redigiert und einer der Teilnehmer unkenntlich gemacht wurde weiß wohl nur das Rentier.
Außerdem hätte ich Einspruch gegen den letzten Tagesordnungspunkt eingelegt...