Tag 2
Den Beginn für Tag zwei setze ich einfach mal willkürlich mit dem Beginn des zweiten Langstreckenfluges von San Francisco nach Auckland fest.
Abgesehen von fast durchgehenden leichten Turbulenzen und stärkeren Turbulenzen für zwei der letzten vier Stunden Flugzeit (200 km/h Gegenwind machens möglich) verlief der Flug recht angenehm und ereignislos.
Nach knapp 13 Stunden Flugzeit landete ich in Auckland und nach Passkontrolle, Gepäck abholen und vom Zoll-Spürhund beschnüffeln lassen ging es mit dem gebuchten Shuttle zum Hotel. Da es mit 10:30 wie erwartet noch deutlich zu früh für den Check-In war hieß es hier zunächst nur Gepäck abgeben und etwas frisch machen.
Um die Zeit bis zum endgültigen Check-In zu überbrücken hatte ich zwei Sachen bereits vorab gebucht.
So ging es dann einmal über die Straße und ins Kellergeschoss der Sky City (das ist ein enorm großer Hotel/Restaurant/Casino/Vergnügungs-Komplex in der Innenstadt von Auckland). Dort befindet sich nämlich die "Talstation" des Auckland Sky Tower. Mit 328 Metern ist er das höchste frei stehende Gebäude Neuseelands, das zweithöchste der Südhalbkugel und liegt weltweit auf Rang 28.
Als Kommunikations- und Aussichtsturm wurde er entworfen um mit den lokalen Widrigkeiten umgehen zu können. So widersteht der Turm laut Planung und Simulationen Windgeschwindigkeiten von mindestens 200 km/h (meine Wind-Angabe von weiter oben war auf 36.000 Fuß oder ca 11 km Flughöhe und ist nur zufällig gleich) und Erdbeben der Stärke 8,0.
Nach ein paar Runden durch die drei zugänglichen Stockwerke (zusätzlich gibt es noch zwei weitere Stockwerke die man besuchen kann, eines für die Cocktail-Bar und eines für ein rotierendes Restaurant) ging es dann wieder ins Erdgeschoss und ein Gebäude weiter (immer noch Teil der Sky City). Das Ziel Wētā Workshop Unleashed.
Jetzt stellen sich vielleicht ein paar Fragen, wie z.B. was ist ein Wētā, warum hat er einen Workshop und was kann man dabei lernen?
Der Reihe nach. Wētā ist eine Gruppe von Insekten die in Neuseeland heimisch sind. Konkret ist es eine Unterart von nicht flugfähigen Grillen.
Besonders sticht dabei die Gruppe der Riesen-Wētā (oder Giant Wētā auf englisch) heraus. Sie sind nämlich eine der größten (manche sagen auch die größte) Insektenart der Welt mit ausgewachsenen Exemplaren mit ca. 10 cm Körperlänge und im Schnitt 30-40 Gramm Gewicht.
Warum hat jetzt eine Riesen-Grille einen Workshop? Das geht zurück auf zwei Special-Effects Entwickler die mit praktischen Effekten wie Masken, Robotern und Modellen, häufig für Horrorfilme ihr Geld verdienten und in den 80er Jahren einen Namen für ihr Unternehmen suchten. So entstand Wētā Workshop. Bekannt wurde Wētā Workshop für die Arbeit an den drei Herr der Ringe Filmen. Für diese und viele andere erhielt das Unternehmen Insgesamt fünf Oskars in mehreren Kategorien.
Eigentlich in Wellington beheimatet war Wētā Workshop lange Jahre ein Geheimtipp für Neuseeland-Besucher und man konnte mit Voranmeldung die Studios und Werkstätten besichtigen.
Aufgrund stark gestiegener Publicity und Besucher-Anfragen wurde das Konzept aber geändert und seither gibt es in Auckland und Wellington jeweils eine Wētā Workshop Experience für Touristen.
Miniaturlandschaft für Filmaufnahmen. ca. 20x20x3 Meter
Dabei erlebt man einen fiktiven ersten Tag als Praktikant für Wētā Workshop und erhält so Einblick in die verschiedenen Abteilungen und Teams die für Filmproduktionen Konzepte und Kreaturen erarbeiten.
Zwei der "Bewohner der oben gezeigten Landschaft
Nach diesem Erlebnis war dann auch das Hotelzimmer bezugsfertig. Damit waren dann aber auch meine Energiereserven für den Tag erschöpft und nach einer Kleinigkeit zum Abendessen ging es dann mit 18:00 (Ortszeit) doch ungewohnt früh ins Bett (aber zugegeben, ich wäre an der Stelle in allen möglichen und unmöglichen Situationen eingeschlafen).