Tag 3

Der dritte Tag begann, wie zu erwarten angesichts der gestrigen Bettzeit, recht früh. Daher stand zunächst gemütlich wach werden gefolgt von ausgiebig frühstücken am Plan.

Den ersten richtigen Tagesordnungspunkt verdanke ich einer freundlichen und hilfsbereiten Kellnerin, die mich bei einem kurzen Gespräch darauf aufmerksam machte, dass mein geplantes Ziel für gute Aussichtsfotos, Mount Eden/Maungawhau, zwar schön uns sehenswert ist, dass aber das bekannte Stadtpanorama von Auckland, von Mount Victoria/Takarunga, einem anderen Hügel auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht aufgenommen wurden. (Notiz am Rande, Englische und Maori Doppelnamen findet man sehr häufig. Mit wenigen Ausnahmen wie z.B. Aoraki/Mount Cook wird aber meist nur einer der beiden Namen in Unterhaltungen gewählt)

Da die Busfahrt zu Mount Eden länger gedauert hätte als die Fähre nach Devonport entschied ich mich kurzfristig für eine Planänderung.

In Devonport angekommen führte mich der Weg dann vorbei an einer Vielzahl an Restaurants, Cafes und Bars zum Fuße des Mount Victoria gefolgt von knapp 20 Minuten über Stufen und einen Schotterweg hinauf auf den Hügel.

Hier findet man, neben einem sagenhaften Ausblick, eine Radar- und Funkstation für den Hafen von Auckland und eine Reihe gleichmäßig angeordneter metallischer Fliegenpilze. Letztere, so informiert mich eine kurze Google Suche sind Luftschächte für eine darunter liegende Wasser-Pump-Station.

Kurze Zeit und viele großartige Eindrücke später ging es wieder zurück Richtung Fährterminal und weiter zurück nach Downtown (so die Bezeichnung für das Ziel der Fähre am Fahrplan).

Zurück im CBD (steht für Central Business District, nicht das andere wofür man es halten könnte) ging es gleich weiter zum New Zealand Maritime Museum.

Neben umfangreichen Artefakten rund um die erste Besiedlung der Inseln erfährt man im Abschnitt Kolonialisierung auch wie es zur heutigen Schreibweise des Landesnamen in Englisch kam. "Entdeckt" aus europäischer Sicht wurde Neuseeland durch Abel Tasman, einem Niederländer, der die Inseln, in Anspielung auf die Provinz Zeeland, Nieuw Zeeland nannte. Erst später landete James Cook erfolgreich und zementierte damit den britischen Anspruch. Entsprechend wurde der Name ans Englische angepasst, das Z blieb aber erhalten.

Das Museum beherbergt eine Vielzahl von Booten, sowohl Maori als auch europäischer Herkunft.

Mangels südlichem Gegenstück zum Nordstern ist es etwas aufwändiger anhand der Sterne Süden auszumachen.

Zwei Boote stechen dabei aber heraus. Eines ist die Reproduktion eines historischen Hochseekanu (nicht vom Kanu Teil des Wortes täuschen lassen) das ein komplettes Gebäude dominiert, das andere ist die neuseeländische America's Cup Yacht die 1995 den Cup gewann. Letztere dominiert nicht nur ein zweites Gebäude sondern würde das Dach sprengen, wären Mast und Segel nicht bei etwas 1/3 der Höhe abgeschnitten worden.

Alles in allem absolut beeindruckend und sehenswert.

Schön und gleichzeitig traurig: eine Nachbildung der America's Cup Trophäe. Gebaut aus Plastik Müll der innerhalb von 10 Wochen an einem Strand angeschwemmt wurde.

Der dritte, optionale Punkt auf der Agenda, bei verbleibender Motivation trotzdem noch zum Mount Eden zu fahren, fiel leider ins Wasser da eine kurze Regenfront durchzog (und nicht weil mir die Motivation ausgegangen wäre, wer hat das behauptet?).

Im Nachhinein und vor Allem jetzt beim Schreiben dieser Zeilen war es vermutlich eine gute Entscheidung, da ich gerade spüre wie sich der Jetlag wieder anschleicht. Heute zum Glück schon ein paar Stunden später.

Morgen wird es wieder spannend. Da heißt es nämlich ab ins Auto und raus aus der Stadt.